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Duckomenta
Eckart Sackmann berichtet von der Ausstellung in Hildesheim

Die über 400 Exponate sind teils in die Dauerausstellung (Ägypten, Frühgeschichte) integriert, in der Hauptsache aber nach künstlerischen Epochen gegliedert. Das Mittelalter hat im Enten-Universum genauso seine Spuren hinterlassen wie das 19. oder das 20. Jahrhundert. Besucher erkennen schnell die Parallelen zwischen den beiden bedeutendsten Kulturen der Welt, der unseren und der der Enten.

Die Fülle der Eindrücke spiegelte sich während der Eröffnung in der Fülle der Räume. Spätere Besucher dürften ein wenig mehr Muße erwarten können.
Links Gustav Klimts Judith, mit dem für das Vorbild typischen Schmollmund.

Die Duckfretete, das Sinnbild der Hildesheimer Ausstellung, nehmen wir als etwas Einmaliges wahr. Wie anders wäre es wohl, wenn der altägyptische Künstler es geschafft hätte, in die Serienproduktion einzusteigen.

Das im Umfeld des Grabes gefundene Porträt einer vornehmen Dame macht deutlich, dass wir es bei diesem Mumienfund mit einem Objekt aus der römischen Zeit zu tun haben.

Jan Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring hat es sogar bis in die Kinos geschafft. Der Film verschweigt die früheren Versuche des Künstlers mit diesem Sujet, die deutlich auf ein anderes Modell zurückgehen.

Goethe in der Campagna - wir erleben den künftigen Klassiker in einer angespannten, ungeduldigen Pose. Hat Tischbein ihm heute mittag wieder das Tiramisu weggelöffelt?

Da an das Museum die alte Martinikirche anschließt, erleben wir die Enten-Kunst des Mittelalters in stilechter Atmosphäre. Schreckliche Folterszenen finden sich hier ebenso wie erlesene Altäre.

Oben: Die letzten Jahrzehnte im Leben Rembrandts sind von persönlichen Katastrophen überschattet. Was er seelisch in diesem Bildnis aus jener Periode darstellt, lässt sich nur schwer in Worte fassen, spiegelt aber den Kern seiner Existenz wider.

Dass der Seerosenteich auch zum Baden genutzt wurde, hat die Kunstgeschichte aus den bisher bekannten Fassungen von Monets Bild nicht entnehmen können. Noch dazu verzichtet der kühne Schwimmer auf eine Badehose.

Es gibt keinen verlässlichen Nachweis, welche Person Leonardo da Vinci bei diesem Auftragswerk dargestellt hat. Die Mona Lisa bleibt auch heute noch ein ewiges Rätsel.

Goethe hätte den Gipsabdruck der Juno vermutlich nicht neben einem van Duck plaziert. Für ihn verkörperte die Büste das antike Ideal der "edlen Einfalt und stillen Größe".


Selbstporträts von Horst Janssen und Karla Kerbel sind in der Abteilung Moderne ebenso zu finden wie das Bildnis des Physikers Duckstein und ein Siebdruck von Dandy Borehole. Links Christos verpackte Maus.

Es lebe die Ducktatur des Donaldariats! An Mao Duck kommt der Besucher ebensowenig vorbei wie an dem auch auf T-Shirts angebotenen "Che" Duckevara.

Per aspera ad astra: Wie diese Raumanzug belegt, war der erste Mensch im Weltall eine Ente. Manche halten sogar die Mondlandung für eine Ente.

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